Musik = Müll

Die Abgründe der Popmusik

„Jeder, der bis drei zählen kann, weiß, wo er im Web seine Musikfiles findet, ohne für sie bezahlen zu müssen. Ob das nun Piraterie genannt werden soll oder nicht. Wen kümmert es letztlich“, meinen die Co-Autoren des Essays „Musik = Müll“. Und der Titel ist Thema - der Vater eines Sohnes mag gute Musik, sein Sohn hingegen mag Scheißmusik, für 99 Cent aus dem Netz gezogen. Wie die Musik von DJ Antoine, der propagiert, wie geil das Leben in St. Tropez ist und weiterer, nicht enden wollender musikalischer Müll, der sich - so der Verdacht - selbst recycelt.
Die Autoren: Rockopas, die nicht Sido und Bushido für HipHop halten, sondern Public Enemy und Run-DMC. Wo ist die gute Musik hin? Warum ist die Gesellschaft der schnell und lieblos produzierten Trash-Musik anheimgefallen? Ist der Musikmarkt letztlich an der Digitalisierung und am Kommerz gescheitert? Ein mit viel breitgefächertem Musikwissen und Humor beschriebener Generationenkonflikt in Dingen Musik und Geschmack, über den sich sehr wohl streiten lässt. www.limbusverlag.de

> By Hans Platzgumer & Didi Neidhart, Limbus Verlag, 128 Seiten, 10 Euro

Berit Papenfuhs