Lesung: Alfred Hilsberg & das ZickZack-Prinzip
In »Das ZickZack-Prinzip« berichtet der hier vorlesende Christof Meueler über das Leben von Alfred Hilsberg. Ähnlich einem Dokumentarfilm, lässt der Autor über 60 Zeitzeugen und Weggefährten des Mannes zu Wort kommen, der Punk 1976 in seinem Kofferraum nach Westdeutschland brachte.
Gemeinsam mit dem damals noch jungen Journalisten Diedrich Diederichsen führte er fortan eine Art Kulturkampf und setzte die Musik auch gegen die Meinungen diverser Kollegen aus der „Sounds“-Redaktion durch.
Er organisierte die allerersten Konzerte englischer Punk Bands wie bspw. Vibrators, The Clash und The Stranglers in der BRD und veranstaltete erste Festivals mit neuen, deutschen Gruppen. Darunter Mittagspause, Plan, Abwärts und DAF.
1980 gründete er das Label ZickZack Records ohne einen Cent Eigenkapital, um fast jede Woche den Mainstream mit mindestens einer neuen Single anzugreifen.
Rocko Schamoni: „Damals fiel der Name ›Hilsberg‹ ständig, wenn man Spex las oder Musik für junge Leute im Radio hörte. Er war kein Künstler, sondern ein Verleger. Ich dachte: Wenn man mit diesem Alfred in Berührung kommen würde, dann passiert etwas Gutes, was man sonst so nicht erzeugen könnte.“
Recht gehabt! Denn ohne ihn hätten Bands wie Blumfled, Einstürzenden Neubauten, Abwärts, Palais Schaumburg, Geisterfahrer, FSK, Krupps, Tödliche Doris, Cpt. Kirk &., Mutter, Nikki Sudden, Gun Club, Knarf Rellöm, Parole Trixi und Jens Friebe wohl nie den Bekanntheitsgrad erreicht, den sie heutzutage größtenteils Inne haben, klänge die Hamburger Schule wohl nicht wie die Hamburger Schule und die frühe Neue Deutsche Welle nicht wie die frühe Neue Deutsche Welle.
Im Anschluss an die Lesung: Zick-Zack Label Musik und Diskussionsrunde mit Bernadette La Hengst und Christof Meuler.
www.swamp-club-freiburg.de
> Samstag 04. Juni 2016, 20 Uhr / k.A. / Swamp, Freiburg
Artikelfoto: Alfred Hilsberg, 1986 in Bremen bei einem Konzert der Lolitas © Sabine Schwabroh