Rappen lernen
Mark Greif beging nach eigenen Angaben 1989 einen großen Fehler, als er sich für Indie-Rock und gegen HipHop entschied. Als er 20 Jahre später versucht selbst Rappen zu lernen, um eben dieses Versäumnis wiedergutzumachen, stößt er auf schier unüberwindbare Hindernisse die ihn zum Nachdenken anregen: die anspruchsvolle Atemtechnik, das Wort „Nigger“, die Affinität zu Materialismus und Gewalt. All das überfordert Mark, so dass er sich einer genauen Recherche hingibt, um sich Fragen zu beantworten, die Szeneinterne sich vermutlich gar nicht erst stellen würden. In „Rappen lernen“ setzt er nicht nur dem HipHop ein Denkmal, sondern entwirft eine Kulturgeschichte von Schwarz und Weiß und erzählt davon, was es bedeutet, in neoliberalen Zeiten erwachsen zu werden. www.suhrkamp.de
By Mark Greif, Suhrkamp Verlag, 60 Seiten, 4,99 Euro