Snoop Lion / Reincarnated
Glaub’s ihm oder nicht! Snoop Lion, vormals Snoop Dogg, hat zum Rastafari-Glauben gefunden. Endlich habe er etwas mitzuteilen, meinte der HipHop-Millionär in einem Interview. Vorbei die Zeiten des Kokainhandels, abgehakt das Pornodrehen, Schluss mit dem Gewaltbejubeln - ausgebellt! Wiedergeboren als Löwe tritt er an, sonnt sich in Lauterkeit und macht auf Reggae. Das soll ihm einer abnehmen? Grundschnuppe: Drogendealen, Vergewaltigung und Totschlag waren schließlich auch nie Ausschlusskriterien für heilige Gesänge im Reggae. Musikalisch bereichert Snoop das Genre jedenfalls. Klar, zielt der versierte Verbalposer auf mehr ab, als Puristen und Nerds zu bedienen. „Reincarnated“ soll als Film und Album die Welt beglücken! Drum hat sich Snoop eine ganze Stargalerie mit ins Boot geholt. Produzent: Diplo alias Major Lazer; Gäste: Busta Rhymes, Akon, Mavado, Collie Buddz und Mr. Vegas, um nur einige zu nennen. Das bürgt für hohe Professionalität und geballte Routine. Mit der röhrt auch der Löwe - cannabisschwanger entspannt, lässig, ziemlich gut. Wer das ganze Tamtam ignoriert und Reggae-affine Clubmusik schätzt, kommt hier gut zum Zug. A propos Ziehen, das manische Kiffen des Löwenhundes passt ja 1A ins Rasta-Klischee. Immerhin! JS
5/6