The Green Man / Sound Power

Vintage Recordings / Drum´n´Bass / www.utahjazz.co.uk

Heiner Kruse aka The Green Man aus Köln ist eines der absoluten Originale der deutschen Drum’n’Bass Geschichte. Als Labelbetreiber von Basswerk Records, auf Grund seiner unzähligen Releases oder seiner fantastischen Reason-Tutorials ist er unersetzlich für die hiesige Szene geworden. Seine ellenlange Diskographie umfasst unter anderem Kollaborationen mit internationalen Größen des Dschungels wie Klute, Zero T oder MC Navigator. Gerne erinnere ich mich zurück als seine Hymne von 1997 „Infinity“ in heavy Rotation auf MTV lief. Aah, those were the days!
Nach diversen Label-Compilations und einigen EPs veröffentlicht er nun sein zweites Album „Sound Power“. Wie von Basswerk gewohnt eine Doppel-CD in stylischem Artwork. Er hat sich viel Zeit gelassen und das hört man auch. Ein sehr erwachsenes Werk mit extrem musikalischen Einflüssen liegt hier vor. Ob schnell oder langsam, hart oder zart, tief oder hoch, dunkel oder hell sowie gebrochen oder gerade - er zeigt sich facettenreicher denn je und das klingt phänomenal. Besonders bemerkenswert sind die vielen Koproduktionen mit diversen Vokalkünstlern. Meist reggaelastiger Natur vereinen sich hier Legenden wie Peter Bouncer, Demolition Man, Ras Abraham oder auch MC Navigator. Auch der in Deutschland lebende Mystic Dan hat zwei Features. Die insgesamt 30 Stücke sind abwechslungsreicher wie sie kaum sein könnten. Genau das macht meiner Meinung nach allerdings den Charme aus. TGM macht auch nicht vor technoiden Klängen halt, so findet sich auch ein Song unter seinem Pseudonym Heiner Kruse auf dem Album. Auch HipHop-, Dubstep- und Trap-Einflüsse sind zu vernehmen. Zusammengefasst: Ein wirklich großartiges Werk an Bass Music - und das von einer deutschen Legende auf einem tollen Label - was gibt’s da noch zu überlegen? Genau: Nix! PW
6/6

Philipp Warthmann