Niconé / Let Love Begin

Stil vor Talent / House / www.stilvortalent.de

Zwei Jahre sind ins Land gegangen seit Niconé gemeinsam mit seinem Buddy Sascha Braemer mit dem Album „Romantic Thrills“ ein raketenhaftes Debüt hingelegt hat. Gerade den balearisch angehauchten Song „Caje“ haben wohl die meisten noch in den Ohren. Dieser wurde übrigens von der Sängerin Narra auf Romani - der Sprache der Sinti und Roma - eingesungen. Wie auf Samtpfötchen schleicht sich die Titelnummer „Let Love Begin“ sanft in den Gehörgang und von dort auf direktem Weg ins Herz. Doch Niconé kann nicht nur schmusig. „Hysterminia“ versprüht mit seiner jackenden Bassline, den verzögerten Akkorden und dem mürrischen Piano einen Retro-Charme. In der stark repetitiven Nummer „Candelaria“ gibt es ein Wiederhören mit Narra. Etwas Schützenhilfe von Sascha Braemer gibt es in Form von zwei gemeinsamen Tracks dann doch für Niconés Solo-Debüt. Die Nummer „Querido“ berührt mit Gitarren, Kastagnetten und dem bittersüßen Schwermut des Flamenco. Auffällig ist, dass sich Niconé immer wieder bei den Effekten, Stilmitteln und House-Sounds der späten 90er bedient. In diesem Sinne ist auch das glamouröse „All Right“ ein echt pompöses Old-School Brett. Zum Abschluss gibt’s nochmal ein echtes Highlight. Der geschmeidige Song „Arr“ gehört zu den Tracks, die sich so behutsam aber zielstrebig aufschaukeln, dass man sich als Hörer in Erwartung vor den Boxen die Hände reibt. CH
5/6

Christian Haugg