Razoof / Jahliya Sound
Raz-wer? Nee, den Kölner Schlagzeuger, DJ und Produzenten Uwe Lehr alias Razoof müssen Reggae-Freunde nicht mehr auf dem Schirm haben. Zu lange her, zu leise nachhallend waren seine Arbeiten auf diesem Gebiet Anfang der 90er. Umso beeindruckender meldet sich der Herr zurück - donnerschlagverdächtig! Einerseits beweist er feines Gespür für Groove und Technik. Die Riddims sind spartanisch arrangiert und auf den Punkt gespielt. Dezente Elektronik im Klang verbündet sich mit dezenter Klassik in der Harmonie, um bedingungslos dem Groove zu huldigen. Erdiges wie zeitgemäßes Pumpen in Perfektion. Auf der Gegenseite stehen bewährte Sangesgrößen wie Naptali, Luciano, Cornel Campbell, Mykal Rose und Lutan Fyah. Selbst Sebastian Sturm läuft zu Hochform auf. Seine Intonation und die Intensität von „Take Me To The Roots“ erinnern an Junior Delgados beste Werke. Fast alle liefern Überdurchschnittliches ab, außer Don Abi und Pa Bobo Jobareth. Die kommen kurz vorm vierfachen Dubout, das den kleinen Durchhänger vergessen macht. Die Reggae-Überraschung des Jahres! JS
6/6