BLUMENTOPF / NIEDER MIT DER GBR
20 Jahre Bandgeschichte, Bühnenabrissunternehmen, Raportagen, Jungs aus’m Reihenhaus. Man kommt ja als Rezensent einer Blumentopf-Platte nicht drum rum, die fünf Münchner und ihre Firmengeschichte zu rekapitulieren. Doch seien wir mal ehrlich, wie relevant war Blumentopf in den vergangenen Jahren denn? „Wir“, ihr 2010er Experiment auf Rockgitarrenbasis war letztlich nur bemüht und schneller played out als Arjen Robben Elfmeter versiebte - einzig die Soloreleases etwa von Sepalot und Roger ließen aufhorchen. Die Erwartungshaltung war dementsprechend gering, als ich das neue Album im Posteingang hatte. Wochen zuvor auf dem ZMF hatten die Baldherrenrapper zwar gewohnt gekonnt das alte Topf-Feeling streckenweise aufleben lassen, aber kann diese Besingung auf die eigenen Wurzeln auch mit neuem Material funktionieren? Es kann tatsächlich. „Nieder mit der GbR“ kommt nämlich frisch, unangestrengt und mit dem liebgewonnenen souligen Topf-Klang daher, auf den sich sowohl Backpacker als auch Hacky-Sacker schon zu Zeiten von „Großes Kino“ und „EinsA“ einigen konnten. Dazu die Themenpalette zwischen augenzwinkernden Alltagsbeobachtungen, Wortspielereien und den dazwischen eingeworfenen Songs mit Tiefgang, wie etwa „Ich bin dann mal weg.“ Fazit: Blumentopf ist wieder da. DaWe