JOHN TEJADA / THE PREDICTING MACHINE
John Tejada gehört zu den Künstlern, die mit ihren Stücken kleine Welten erschaffen. Das wird schon bei der Einstiegsnummer klar. Hier erklingt der helle Warnton eines Echolots, dort brandet ein Effekt wie Wellen an ein fernes Ufer. Tejada malt mit Tönen nicht nur Bilder, er dreht mit ihnen sogar kleine Filme. Der Sound ist dabei ständig in Bewegung, die Effekte reichen sich die Klinke in die Hand. Doch bevor ein Effekt das imaginäre Zimmer wieder verlässt, hat er bereits einen bemerkenswerten Veränderungsprozess durchgemacht. Mit anderen Worten: Es ist einfach genial wie Tejada das Spiel mit den Elementen auskostet und so das Maximum aus einem Stück herauskitzelt. Er selbst sagt dazu, er habe sich beim Album „Predicting Machine“ sehr viel tiefer in das modulare Produzieren hineingewühlt – und damit verspricht er in der Tat nicht zu viel. Das schöne dabei: Man kann sich voll auf das Album konzentrieren und in den Welten versinken, es funktioniert aber auch als zwanglose Hintergrundbeschallung. CH
6/6