GUI BORATTO / ABAPORU

Trotz der Tatsache, dass der Name Gui Boratto schon seit über 10 Jahren in der elektronischen Musikszene herumgeistert, ist die Releasedichte des Brasilianers gar nicht mal sooo üppig. Dennoch ist der Name gewichtig und genießt weltweit ein gutes Renommee, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass er beständig wie kaum ein anderer auf eine feste Label-Heimat setzt, nämlich Kompakt aus Köln!
Musikalisch bewegt sich der in São Paulo ansässige Produzent bei seinem neuen Album auf einem konstant hohen Niveau. Er setzt dabei auf monumentale, atmosphärische Sounds und scheut sich dabei auch nicht, fast cineastische Melodien anzustimmen - wie z.B. in „Palin Dromo“, und mit „Take Control“ erreicht er absolut radiotaugliches Niveau. Trotzdem schafft es Boratto erfreulicher Weise eben nicht nach drögem TechHouse-Loop über sterbenslangweiliger Saxophon- oder Gitarren-Melodie zu klingen.
Einziger Wehrmutstropfen ist dabei aus meiner Sicht, dass das Album auch der Soundtrack eines ibizenkischen Beachclubs (ganz in weiß) sein könnte und ich mir noch das ein oder andere Experiment gewünscht hätte, aber dennoch schöner Sound zum Träumen! 4/6