Dub Syndicate / Hard Food
Institution, Ikone - im Himmel! Jamaika, das vermeintliche Karibikparadies, ist ein raues Pflaster. Mordratenmäßig erreicht die Nation regelmäßig Spitzenplätze. Doch jemand in dessen eigenen Yard zu erschlagen, ziemt sich selbst auf der Insel nicht. Dort herrscht Nestschutz, eigentlich. Wer Style Scott derart rüde ins Jenseits befördert hat, ist unklar und wird es wohl auch bleiben. Scotts präziser, träger Drumbeat dominierte Reggae zwischen 1980 und 1984. Gregory Isaacs, Bunny Wailer, Yellowman, Freddie McGregor - alle großen Stars nahmen damals mit der Roots Radics Band auf, wo Style Scott am Schlagzeug saß. In England trommelte er bei Creation Rebel, bevor Style mit Adrian Sherwood das Projekt Dub Syndicate ins Leben rief. Unter diesem Namen erscheint auch sein letztes Werk. Flabba Holt, Weggefährte bei Roots Radics, zupft den Bass. Am Mikro sind Lee Perry, Bunny Wailer und andere zu hören. Sie singen meist über erstaunlich warm abgemischte, „organische“ Versions zu Riddims, die Anfang der 1980er angesagt waren - zu Styles erfolgreichster Zeit. Eine mehr als angenehme musikalische Erinnerung an das Schaffen eines Ausnahmemusikers! 5/5