Matthew Herbert / The Shakes

Der Brite Matthew Herbert ist ein umtriebiger Soundzwirbler und unermüdlicher Erneuerer des elektronischen Musikzirkus. Seine musikalischen Eskapaden erfreuen sich weltweiter Anerkennung, unabhängig von irgendwelchen Genreaffinitäten. Das zeigt auch die Auswahl von so unterschiedlichen Künstlern, die Herbert produziert und remixt hat: Von Björk über REM, John Cale, Roisin Murphy bis zu Serge Gainsbourg. Gerade seine Version von DJ Koze‘s „Magical Boy" war er zuletzt in aller Munde, und ist einer der besten Remixe des letzten bzw. vorletzten Jahres.
Mit „The Shakes" setzt Herbert nun seine Reise durch ungewöhnliche Klanglandschaften fort. Das Album beschäftigt sich mit sehr persönlichen Themen wie die Erziehung und das Heranwachsen von kleinen Kindern vor dem Hintergrund einer zunehmend instabilen Welt, und er nutzt dafür unter anderen den Klang von gebrauchten Kugeln und Granaten. Das ganze klingt subtil verschroben, aber auch beseelt und warm. Gerade „Middle", mit der Soul-Sängerin Rahel Debebe-Dessalegna, ist ein veritabler Clubhit, der auf einen kongenialen Remix von DJ Koze nur so wartet - die Wetten laufen schon!
Insgesamt ist „The Shakes" eine Fortsetzung von Herberts früheren Werken, nicht überraschend, doch immer wieder interessant und voller Entdeckungen. 5/6