Roger & Schu / Clap Your Fingers
Wie soll man diese Review jetzt bitte anders beginnen als mit dem Ende? Dem Ende von Blumentopf. Die Münchner Rapkombo hat nach 23 Jahren Bandgeschichte gerade ihre Auflösung bekanntgegeben. Uff. Zurück bleiben Klassikeralben wie „Kein Zufall“, „Großes Kino“ oder „Eins A“, auseinandergenommene Bühnen im ganzen Land – und die Raportagen waren da ja auch noch. Und und und. Auf Facebook und Twitter türmen sich die Liebesbekundungen und das Abschiedskonzert, das nächstes Jahr in München steigt, war nach wenigen Stunden ausverkauft. Cajus, Holunder, Roger, Schu und Sepalot haben eine ganze Generation von Mittelstandsjugendlichen bis in ihr Erwachsenenleben begleitet. Dort sind die fünf Münchner selbst auch längst angekommen, um festzustellen, dass es immer schwieriger wird, diese Lockerheit aufrecht zu erhalten, die den Topf so groß gemacht hat. „Blumentopf ist keine Nebenher-Band“, sagte Roger gegenüber der Süddeutschen Zeitung zur Trennung. Man könne die Band nicht mehr so machen wie früher, „deshalb machen wir sie lieber gar nicht. Sonst machen wir sie nur kaputt.“ Und eben jener Roger hat gerade mit (Ex-)Bandkollege Schu ein neues Album veröffentlicht: „Clap Your Fingers“. 15 Tracks, die (jetzt noch mehr) den alten Topf-Vibe atmen. „Gnackbreakerbeats“ und gescheite Raps. Keine GbR, sondern die Geselligkeit bürgerlichen Raps. „Jeder Track ist unterschiedlich / aber Leben ist die Message / Was zählt, ist was jetzt ist / Kein wollt ich oder hätt’ ich.“
4/6